aufgrund der aktuellen Gefährdungslage durch die Infektionskrankheit COVID-19 (Corona) bleibt das Stadtarchiv Detmold bis mindestens zum 14. März 2021 für Besucher und Besucherinnen geschlossen. Bitte teilen Sie uns Ihr Anliegen per Mail mit (stadtarchiv@detmold.de). In einem Notbetrieb werden unaufschiebbare Anliegen schnellstmöglich bearbeitet.
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Stadtarchiv Detmold
Weiblich – systemrelevant – un(ter)bezahlt
Frauenpolitischer Stadtrundgang zum Internationalen Frauentag – verschoben auf den 13. August
Wer war Malwida von Meysenbug? Warum galt der Beruf der Diakonisse seinerzeit als eine sehr gute Wahl für Frauen? Wo gründete Fürstin Pauline 1802 die erste „Kinderbewahranstalt“ und welche Bedeutung hatte die Schule am Wall für die höhere Mädchenbildung in Detmold? Interessante Antworten auf diese und andere Fragen gibt der frauenpolitische Stadtrundgang unter dem Motto „Weiblich – systemrelevant – un(ter)bezahlt“, der ursprünglich für den Internationalen Frauentag am 8. März in der Detmolder Innenstadt geplant war. Nun findet der 2-stündige Spaziergang am 13. August statt. An sieben Stationen werden historisch-politische Frauenthemen mit regionalem Bezug aufgegriffen, die Waschfrauen, Schriftstellerinnen und Politikerinnen aus dem historischen Detmold lebendig werden lassen. Unter der Wehme treffen Sie auf Stadtarchivarin Dr. Bärbel Sunderbrink.
Veranstaltet wird der Stadtrundgang von den Gleichstellungsstellen des Kreises Lippe, der VHS Detmold-Lemgo, dem DGB-Kreisfrauenausschuss und der ver.di Regionsfrauengruppe Lippe. Die Anmeldung läuft ab 8. März über die VHS Detmold-Lemgo.
Coronabedingt können dieses Jahr nicht viele Aktivitäten zum Internationalen Frauentag stattfinden. Eine Auswahl der dennoch stattfindenden Aktionen in der Region sind auf der Website des DGB Ostwestfalen-Lippe zu finden.
Als mit Dr. Andreas Ruppert vor 20 Jahren der erste hauptamtliche Archivar der Stadt Detmold eingestellt wurde, begann eine neue Ära der stadtgeschichtlichen Überlieferung. Das NRW-Staatsarchiv Detmold, dann Landesarchiv NRW Abt. Ostwestfalen-Lippe, hatte schon Unterlagen der Stadt Detmold gesichert, bevor 1971 ein formaler Depositalvertrag abgeschlossen wurde. In dem Vertrag wurde festgehalten, dass sich das vom Land NRW getragene Staatsarchiv um die historische Überlieferung der Stadt kümmert.
Mit einem neuen Gesetz wurden die Städte 1989 dazu verpflichtet, sich ihrer historischen Überlieferung anzunehmen und eigene Archive einzurichten. In Detmold sollte es weitere zehn Jahre dauern, ehe im Dezember 2000 das Stadtarchiv Detmold gegründet wurde. Einen Monat später folgte das Kreisarchiv Lippe. Seitdem findet man an der Willi-Hofmann-Straße 2 nicht nur die Überlieferung der Stadt, des Kreises und des ehemaligen Landes Lippe, des einstigen Regierungsbezirks Minden sowie der aktuellen Landesbehörden in OWL, sondern fachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen drei Archiven.
Literatur: Andreas Ruppert, Detmold – Das Stadtarchiv im Staatsarchiv, in: Archivpflege in Westfalen-Lippe 64 (2006), S. 42f.
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Ein Beitrag zum Festjahr 2021 – 1700 JAHRE JÜDISCHES LEBEN IN DEUTSCHLAND
von Gudrun Mitschke-Buchholz
In diesem Jahr wird die lange Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland als wichtiger Bestandteil der europäischen Kultur durch ein Festjahr gewürdigt. Seit 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Das erste schriftliche Zeugnis jüdischer Kultur stammt aus dem Jahr 321 und damit bereits aus der Zeit der Spätantike. Unter dem Namen #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland werden bundesweit rund tausend Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Musik, Podcast, Theater und Filme ausgerichtet. Ziel dieses Festjahres ist laut der Initiatoren, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus entgegenzutreten.
Auch in Detmold lassen sich noch Spuren und Zeugnisse der weitestgehend zerstörten jüdischen Lebenswelt finden. Bemerkenswerterweise fanden sich in der Kleinstadt Detmold neben einem privaten Betraum drei jüdische Gotteshäuser, von denen heute noch zwei erhalten sind. An die im Jahr 1907 eingeweihte und während der Ausschreitungen des Novemberpogroms 1938 zerstörte Neue Synagoge erinnert nur noch eine Gedenktafel in der Lortzingstraße. Die erhaltene Alte Synagoge , Exterstraße 8, dient heute einer Freikirche als Gotteshaus. Das benachbarte „Vorsängerhaus“ zur Externstraße dokumentiert seine wechselvolle Geschichte durch seine hebräische Inschrift.
Lange Zeit unbeachtet war hingegen das Bethaus in der Bruchmauerstraße 37. Das unscheinbare und bereits deutlich vom Verfall gezeichnete Gebäude war lange vergessen und in seiner bau- und auch stadtgeschichtlichen Bedeutung vollkommen unterschätzt und verkannt. Was noch 1988 als Gartenhaus in die Denkmalliste der Stadt Detmold aufgenommen wurde, ist eine freistehende Hofsynagoge. Dies konnte durch die Forschungen der LWL-Denkmalpflege und durch die Auswertung archivalischer Quellen im Stadtarchiv Detmold und Landesarchiv NRW nachgewiesen werden. Dieses Bethaus gilt demnach als frühester Beleg für den Typ einer freistehenden Synagoge in Nordwestdeutschland. Durch dendrochronologische Untersuchungen der verbauten Hölzer konnte die Errichtung des Kerngerüstes auf 1633 datiert werden und damit weitaus früher als bis dahin angenommen. Das Gebäude wurde somit zu einem Zeitpunkt errichtet, als sich einige jüdische Familien nach der Vertreibung der Juden im Jahre 1614 aus der Grafschaft Lippe wieder in Detmold niedergelassen hatten und auch wieder Gottesdienste abhalten wollten.
Wie für frühneuzeitliche Synagogen charakteristisch, liegt des Detmolder Bethauses etwas versteckt im Hof hinter dem ehemaligen Spangenbergschen Haus, Krumme Straße 28. Es weist eine nur sehr kleine Grundfläche von 34,5 m² auf und war, den religiösen Vorschriften gemäß, nach Osten ausgerichtet. An der Ostwand befand sich eine Vorrichtung für die Aufbewahrung der Thorarollen. Die religiösen Regeln besagen ebenso, dass aus der Richtung Jerusalems Tageslicht einfallen muss, und auch dies war hier durch eine entsprechende Fensteröffnung gegeben. Der Betsaal war im Erdgeschoss und umfasste die gesamte Grundfläche des Hauses. Der Standort der Bima, also des Vorlesepultes, befand sich vor dem Thoraschrein im Mittelteil des Betraumes. Rekonstruieren ließ sich zudem eine Frauenempore mit zwei hintereinander stehenden Bänken für jeweils fünf bis sechs Frauen.
Die Judenschaft hatte nachweislich 1723 das Gebäude vom Stadtmusikanten Julius Hardewig Spangenberg nur angemietet. Das war nicht ungewöhnlich, da es Juden bis in das 18. Jahrhundert nicht erlaubt war, Immobilien zu besitzen. Möglicherweise bedingt durch die räumliche Enge und auch durch die ungesicherten Mietverhältnisse, schuf sich 1742 die Detmolder jüdische Gemeinde durch den Umbau einer Scheune eine neue Synagoge in der Exterstraße 8 (Alte Synagoge), die zu kaufen ihnen durch Genehmigung vom Stadtrat und vom Landesherrn Simon August erlaubt war.Dem 2010 durch den Eigentümer des nur vermeintlichen Gartenhauses gestellten Antrag auf Abbruch zugunsten der Errichtung von Parkplätzen wurde aufgrund der Forschungen nicht stattgegeben.
Der Denkmalwert des auch überregional bedeutsamen Bethauses wurde durch die Behörden eindeutig begründet. Zwingend notwendige weitere wissenschaftliche Untersuchungen könnten die Erkenntnisse zu dem Bethaus in Detmold weiter vertiefen. Es gilt weiterhin, dieses Kleinod mit großer historischer Bedeutung vor dem endgültigen Verfall zu retten.
Weitere Informationen finden sich in:
Fred Kaspar und Peter Barthold: Ein Gebäude macht Geschichte. Das vergessene jüdische Bethaus von 1633 in Detmold, Bruchmauerstraße 37. In: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 86 (2017), S. 155-172
sowie in
Gudrun Mitschke-Buchholz: Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. Aufl. – Lage 2020, S. 47-49. Hier findet sich nicht nur ein Kapitel zum Bethaus, sondern Informationen zu mehr als zwanzig weiteren Orten jüdischer Tradition und Kultur in Detmold. Diese Orte werden in den öffentlichen Stadtführungen „Auf jüdischen Spuren“ mit Gudrun Mitschke-Buchholz zwischen Mai und Oktober gezeigt.
Ein Stadtrundgang durch Detmold
von Gudrun Mitschke-Buchholz
Panu Derech - Beiträge zur jüdischen Regionalgeschichte, Schriftenreihe der GCJZ Lippe, Bd. 21
Detmold 2020, 3. überarbeitete Auflage Auflage, 100 Seiten, ISBN 978-3-89918-080-0, 12,90 Euro
Über Jahrhunderte haben Jüdinnen und Juden das Leben und auch den Wandel der Stadt Detmold mitgeprägt und gestaltet. Wer sich heute auf jüdische Spuren begibt, hat jedoch Mühe, die steinernen Zeugnisse zu finden, die das reiche Kulturerbe vor Augen führen und dokumentieren könnten, denn der größte Teil dieser Lebenswelt wurde zerstört oder deren Spuren verwischt.
In dem nun erschienen Stadtrundgang, der auch durch das Stadtarchiv Detmold unterstützt wurde, werden Stätten der religiösen Kultur, Wohn- und Geschäftshäuser aus ehemals jüdischem Besitz und auch Spuren der Entrechtung und Ghettoisierung der jüdischen Bevölkerung gezeigt. Ebenso wird auf die Detmolder NS-Institutionen verwiesen, die für Ausgrenzung, Verfolgung und Deportation der jüdischen Menschen verantwortlich waren. Eine beiliegende Karte erleichtert auch Ortsfremden die Orientierung. Das Buch liegt in einer dritten, vollständig überarbeiteten und erweiterten Auflage vor.
Der Band ist beim Verlag, bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V., in den örtlichen Buchhandlungen und in der Tourist-Information der Stadt Detmold erhältlich.
Am 19. Januar 1996 hat Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar, den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungs- und Konzentrationslagers Auschwitz, zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" erklärt. Roman Herzog wollte, dass die Erinnerung an die Greueltaten des Nationalsozialismus nicht endet, sie soll auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen."Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jede Gefahr der Wiederholung entgegenwirken", so der damalige Bundespräsident in seiner historischen Rede vor dem deutschen Bundestag.
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. initiierte auf Grund der Erklärung des Bundespräsidenten eine erste öffentliche Gedenkfeier am 27. Januar 1996, bei der der 25 Detmolder Opfer, die in Auschwitz ermordet wurden, namentliche gedacht wurde. Pastor Peter Wagner als Initiator dieser Gedenkfeier wandte sich im September 1996 an die Stadt Detmold mit der Bitte, sich doch an den Vorbereitungen des Gedenktages 1997 zu beteiligen. Damit wurde der Grundstein für die Bildung einer Arbeitsgruppe gelegt, die seitdem die Organisation und inhaltliche Gestaltung des Gedenktages übernommen hat.
Mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Politik, der Verwaltung und ihrer Einrichtungen, der weiterführenden Schulen, sowie engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit, des nordrhein-westfälischen Staatsarchivs, des Landestheaters, des Landesmuseums und des Filmarchivs Lippe werden Jahr für Jahr Ideen und Vorschläge gesammelt und das Programm in enger Zusammenarbeit konzipiert. Insbesondere unter der Beteiligung von Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Jahrgangsstufen aller Schulformen, unter der Beteiligung von Lehrerinnen und Lehrern und der Eltern, wurden in den vergangenen Jahren aufwendige Programme erarbeitet.
Mit diversen Ausstellungen, Filmbeiträgen oder Theateraufführungen, aber auch mit Zeitzeugengesprächen, Autorenlesungen und unterschiedlichen Dokumentationen wird nicht nur direkt am 27. Januar, sondern in ganzen Veranstaltungsreihen an die zahllosen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. Durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit und gerade durch die besonders angesprochene Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler stehen neben dem Erinnern und dem Betroffensein auch das Nichtvergessen des Vergangenen und die Mahnung, einer möglichen Wiederholung entgegenzuwirken.
Link zum Youtube-Kanal der Realschule 1: Youtube-Link
Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Arbeitskreis Hexenverfolgung in Detmold (Ortsverein Detmold im Lippischen Heimatbund), der Volkshochschule Detmold-Lemgo, dem Stadtarchiv Detmold und der Stadt Detmold
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Lemgo, das Hexennest
Mythen, Kontroversen und Umbrüche in der lokalen Geschichtskultur
Bereits im späten 19. Jahrhundert entstand der Begriff „Lemgo, das Hexennest“. Umgangssprachlich wurde damit auf die große Zahl von Hexenprozessen verwiesen, die über annähernd 100 Jahre - im Zeitraum von 1583 bis 1681 - in Lemgo geführt worden waren.
Der Begriff „Lemgo, das Hexennest“ ging ein in die Tourismuswerbung und prägte über viele Jahre einen weitgehend unkritischen Blick auf die Hexenprozesse und die Angeklagten. Seit Mitte der 1970er vollzog sich auf dem Hintergrund kontroverser Diskussionen ein Wandel, was das Verständnis und den Umgang mit dem Hexenthema in der lokalen Geschichtskultur anbetraf. Die Initiativen aus der Frauenbewegung spielten eine wichtige Rolle, genauso wie die Anregungen aus der modernen historischen Hexenforschung.
Das bis heute wichtigste Ergebnis war der „Stein des Anstoßes“, die Skulptur der Künstlerin Ursula Ertz, errichtet im Jahre 1994 als Denkmal für Maria Rampendahl und alle Opfer der Hexenverfolgung. Aber auch der „Abschied vom Folterkeller“ im Museum Hexenbürgermeisterhaus seit 2004 markiert den Bruch mit den überkommenen „Hexenmythen“.
21-BA16
Montag 15.03.2021, 19.30 – 21 Uhr
Ort: Landeskirchenamt, Leopoldstr. 27, 32756 Detmold, 3. Stock Neubau
Referent*innen: Jürgen Scheffler, ehem. Leiter des Hexenbürgermeisterhauses;
Regina Pramann, ehem. Gleichstellungsbeauftragte Lemgo und Kreis Lippe
Gebühr: keine
TN-Zahl: max. 17, Anmeldung bis 08.03.2021
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Im Zwischenreich des Wahns von Angst und Macht – die „Hexen“ von Detmold
Wie in vielen deutschen Gebieten kam es auch in der Grafschaft Lippe in der Frühen Neuzeit zu Hexenverfolgungen. In der Kernstadt Detmold sind mehr als 30 Opfer zu beklagen und in den Landgemeinden, die heute zu Detmold gehören, mehr als 20 Opfer. Hinzu kommen etwa 50 als Hexenkinder gefangen gehaltene Mädchen und Jungen.
Die damalige Zeit war beherrscht von Aberglauben, von Dogmen und Angst. Politische Herrschaft und Kirche mischten mit. Es gab die Inquisition, es gab die Folter und unsägliche Quälereien. Die Hinrichtung war für die Opfer oft wie eine Erlösung.
Über die kulturhistorischen Hintergründe des Hexenwahns wird der Theologe und Psychotherapeut Eugen Drewermann sprechen.
Die Benefizveranstaltung dient der Finanzierung des Erinnerungsortes für die Opfer der Hexenverfolgung in der Anna-Maria Tintelnot Twete in Detmold.
Dienstag 18.05.2021, 19.30 Uhr
Ort: Aula der August-Hermann-Franke-Schule, Moritz-Rülf-Str. 25, 32756 Detmold
Referent: Prof. Dr. Eugen Drewermann, Paderborn
Gebühr: 10,00 €, weitere Spenden willkommen
Hinweis: wg. Corona-Abstandsregeln begrenzte TN-Zahl
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Gedenkfeier für die Opfer der Hexenverfolgung in Detmold
In der "Blomberger Erklärung" der lippischen Kirchen vom 13. Mai 2012 heißt es: "Die Frauen, Männer und Kinder, die als vermeintliche Hexen und Hexenmeister gedemütigt, entehrt, gefoltert und hingerichtet wurden, sind Opfer eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit und des Missbrauchs des christlichen Glaubens geworden." Die lippischen Kirchen und die Stadt Detmold gedenken mit dieser Feier der Opfer der Hexenverfolgung und ehren sie.
Samstag 29.05.2021, 15.30 – 16 Uhr
Ort: Treffpunkt Wasserterrassen vor dem Lippischen Landesmuseum, Ameide,
32756 Detmold
Hinweis: Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung erfolgt der Stadtrundgang
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Rundgang zu den Stätten der Hexenverfolgung in der Residenzstadt Detmold
In Detmold tagte seit 1650 das landesherrliche Peinliche Halsgericht, das sich mit den Hexereiprozessen für ganz Lippe - mit Ausnahme von Lemgo - befasste. In Detmold kam es vor allem zu zwei großen Verfolgungswellen: eine zwischen 1653 und 1654 und eine zwischen 1657 und 1661. Ihnen fielen nicht nur Frauen zum Opfer, sondern auch Männer und über 50 Jugendliche und Kinder. Letztere wurden aus ganz Lippe zusammengezogen und in einem als Gefängnis genutzten Gebäude an der Bruchpforte inhaftiert.
Der Rundgang zeigt Stationen in der Stadt auf, die für die Geschichte der Hexenverfolgung in Detmold von Bedeutung sind und berichtet über Einzelschicksale.
Samstag 29.05.2021, 16 – 17.30 Uhr
Ort: Treffpunkt Wasserterrassen vor dem Lippischen Landesmuseum, Ameide,
32756 Detmold
Referentin: Gesine Niebuhr, Detmold
Bildungsreise nach Düsseldorf/Kaiserswerth
Der historische Stadtteil Kaiserswerth liegt im Norden von Düsseldorf direkt am Rhein und ist der älteste Stadtteil von Düsseldorf. Der über 1300 Jahre alte Ort mit historischer Altstadt, Barbarossas Kaiserpfalz und der Rheinpromenade lockt mit viel Geschichte.
Am Suitbertus-Stiftsplatz Nr. 11 finden wir im „Geburtshaus“ von Jesuitenpater Friedrich Spee die im Jahr 1985 gegründete gleichnamige Gesellschaft e.V. mit dem Spee-Archiv. Friedrich Spee von Langenfeld wurde im 17. Jh. mit seiner Schrift „Cautio Criminalis“ zum Anwalt der als Hexen angeklagten Menschen und Vorkämpfer für mehr Gerechtigkeit.
Außerdem folgen wir in Kaiserswerth den Spuren von Theodor Fliedner, dem Gründer der Kaiserswerther Diakonie, und seiner bekanntesten Krankenpflegeschülerin Florence Nightingale.
21-BA35
Dienstag 24.08.2021 – Mittwoch 25.08.2021
Gebühr: 145,00 €, EZ-Zuschlag 45,00 € (inkl. Bahnfahrt, 1Ü/F, Eintritts- und
Führungsgelder)
Ort: Hotel MutterHaus in Düsseldorf/Kaiserswerth, Geschwister-Aufricht-Str. 1,
40489 Düsseldorf
Leitung: Monika Korbach
TN-Zahl: Anmeldung bis 20.05.2021
Im Band 89/2020 der Lippischen Mitteilungen rezensiert Carsten Doerfert "50 Jahre »neue« Stadt Detmold. Gegner, Befürworter und Folgen der Kommunalen Neugliederung von 1970" von den Herausgebern Friedrich Brakemeier, David Merschjohann und Bärbel Sunderbrink.
Zur Renzension: HIER
Beim Abbruch zweier Häuser in der Krummen Straße findet Herbert Bischoff in den 60ern ein altes, handgeschriebenes Kochbuch. Durch einen Aufruf im Frühjahr in der LZ, Rezepte einzuschicken, ist Bischoff das Buch wieder in den Sinn gekommen, auch wenn er mit den Erinnerungen an den Fund nicht mehr alle Details hervorrufen kann. Obwohl das Buch ihm seine Geheimnisse nie verraten hat, hat er es doch immer aufbewahrt. Erst mit Hilfe der LZ und des Stadtarchivs kommt Licht ins Dunkel...
Stadtarchivarin Dr. Bärbel Sunderbrink entdeckt so einiges aus vergangenen Zeiten: Von der Schrift in der es geschrieben ist, über die Menschen, die es vermutlich geschrieben haben könnten und vor allem zum Inhalt hat sie einige Erklärungen.
Zum LZ (+) Artikel vom 18. November 2020: Lippische Landeszeitung